Prüde, aber kriegsgeil

Bild: Ingrida Preisa Die veröffentlichte Meinung in der „westlichen Welt“ kennt derzeit nur eine Richtung: mehr Waffen für die Ukraine, mehr Unterstützung für Israels Krieg gegen die Palästinenser, Waffen, Grenzschutz und Gesetze gegen Migranten und für die Verteidigung der „Festung Europa“. Deutsche Soldaten im Ukrainekrieg gegen die Russen? Keine hirnverbrannte Idee mehr! China-Bashing allerorten, Demokratie … Weiterlesen

Demokratur ante portas

Was ist schlimmer als eine Diktatur? Eine Diktatur im Namen der Demokratie. Wer – wie die derzeitige Ampelregierung – Aufrüstung zu Lasten sozial Schwacher exerziert, Bürgerrechte entziehen will und eine Stimmung im Volk erzeugt, die Kriege wieder als Option betrachtet und zum Boykott von Medien führt (auch wenn sie russische Medien oder rechtslastig sein mögen), … Weiterlesen

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus…

8. Januar 2024 :: Der Staat und seine Durchsetzungsorgane sind entschlossen, angesichts der Bauernproteste gegen die steigenden Energiepreise ein Exempel zu statuieren. Die weitgehend friedlichen Proteste werden skandalisiert und die Protestierenden ins Lager des Rechtsextremismus gerückt. Die Medien machen eifrig mit. Im Liveblog des ZDF werden Banalitäten zu News, die es früher nie in die … Weiterlesen

Roland

21. September 2023 Heute ist Roland gestorben. Er war Wirtschaftsredakteur bei der Frankfurter Rundschau. Und er war in seinem Ressort einer der erfahrensten Journalisten, wenn es um die sogenannten „Entwicklungsländer“ ging. Er setzte sich für die Menschen im Globalen Süden ein, ohne seine Rolle als Beobachter der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse aufzugeben und „nur“ solidarisch zu … Weiterlesen

Blaulichtviertel

Irgendwo in Berlin-Mitte, nach der Olafschen Zeitenwende, gegen 10 Uhr. Das Thermometer misst 27 Grad Celsius. Drei Meter vor meinem Büro im Erdgeschoss stehen zwei Kästen der Telekom, einer davon für Glasfaser. Ich trete auf den Gehsteig hinaus, nehme einen starken Geruch wie von schmorenden Kabeln wahr und denke, ich bin ja ein braver Staatsbürger und sage mal der Telekom Bescheid. Die könnten ja einen Techniker vorbeischicken, der sich die Sache ansieht, ehe direkt vor meiner Bude noch ein Brand entsteht!

Warteschleife. Nach einer Weile, es stinkt immer noch bestialisch, rufe ich die 112 an. Die könnten ja mal einen Feuerwehrmann vorbeischicken, der die Sache einschätzen kann. „Ich mache keinen Witz“, sage ich noch. Ein paar Mal muss ich die brenzlige Lage schildern, dann bekomme ich den Befehl die Feuerwehr einzuweisen, die eilig in Marsch gesetzt wurde.

Blaulicht, Tätü, Tata. Erst kommen zwei Mannschaftswagen der Polizei, sechs Beamt*:/_innen steigen aus, machen ein paar Witzchen und erzählen mir dann, dass sie den (nicht vorhandenen) Verkehr sichern und umleiten müssen, damit die Feuerwehr ihrer Pflicht nachkommen kann. Ich bemerke, dass der Geruch fast weg ist. Dann rauscht der Löschzug heran, vier oder fünf Firefighter und eine Feuerwehrfrau springen heraus. Letztere hat ein Messgerät in der Hand und wandert um die hässlichen Verteilerkästen herum. Sie misst gefährliche 45 Grad im Schnitt, an einer Stelle ist der Kasten aber noch viel heisser.

Ist normal, sagt der Oberfeuerwehrmann. Kein Gestank mehr, von wegen Rauch oder Flammen. Mir kommt ein verheerender Gedanke. Saß da nicht eben ein junger, langhaariger Hippie auf der Bank und rauchte? Kann das ein Joint gewesen sein? Gibt es ein Kraut, das so stinken kann? Der Gammler hat sich angesichts der „Bullen“ natürlich längst aus dem Staub gemacht, samt seiner übelriechenden Tüte. Dit is Berlin!

Mir schwant Böses, aber ich kann meine innere Unruhe verbergen, ein innerliches Grinsen auch. Ich will mich entschuldigen, aber ich werde für mein umsichtiges Handeln gelobt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Hätte ja auch schlimm ausgehen können. Ich taste mich an die rettende Bürotür heran, wo mein treuer Jagdhund Keks sich angesichts des Rummels die Nase an der Glasscheibe plattdrückt. Auch der brave Kerl hätte verletzt werden können. Tröste ich mich…

Mir fällt ein, dass der hibbelige Karl Lauterbach von der Ampelregierung und der SPD demnächst das Kiffen straflos machen will. Man soll aber einen Verein gründen. Pustekuchen! Man muss eine Bürgerinitiative gründen, um die endgültige Verpestung der Spreemetropole zu verhindern. Sonst ziehe ich nach Buenos Aires, der Stadt der „guten Lüfte“. Da habe ich einen Kuseng (ist alemannisch und bedeutet Cousin).

Die Jungs von der Polizei, die gleich um die Ecke stationiert sind, trollen sich. Auch die Fire Brigade macht sich auf den Rückweg in die kühlere Brandwache. Ich atme einmal tief durch, dann springt mich mein glücklicher Hund an, froh darüber, dass ich dieses Abenteuer überlebt habe. Erleichtert setze ich mich an meinen Rechner und starte den Firefox-Browser.

Mein Rechnerpark

Reporter sind rastlos unterwegs, Na ja, meistens. So auch der Autor dieser Zeilen, der nur zwei Jahre nach der Geburtsstunde des World Wide Web (1993) seine eigene Website zu Themen der Entwicklungspolitik und internationalen Zusammenarbeit gründete (1995). Schon davor gab es Internet-Anwendungen, wenn auch ohne grafische Oberfläche: Usenet, SSH, E-Mails – meist mit Hilfe eines … Weiterlesen